200 km durch Berlin und Potsdam

200 km durch Berlin und Potsdam


Steckbrief :


Strecke: 204 km

Art: Rundkurs

Dauer: 12:29 h

Bergauf: 830 m

Bergab: 830 m

Schwierigkeit: hoch

Kondition: hoch


Download GPX-Datei

Heute sollte es endlich soweit sein: Das erste Mal über 200 km an einem Tag auf dem Rad unterwegs. Top vorbereitet und um die Erfahrung, der fehl geschlagenen Generalprobe auf dem Berliner Mauerweg reicher, schwang ich mich früh morgens um 03:23 Uhr vor meinem Hotel Seminaris Campus in Berlin Dahlem Dorf aufs eBike und los ging es.


Den Wecker hatte ich eigentlich auf 04:00 Uhr morgens gestellt, aber wie immer in solchen Fällen war ich natürlich frühzeitig vor dem Wecker wach geworden, aufgestanden und hatte das Fahrrad in der Tiefgarage des Hotels bepackt (bei den ganzen Anbauten dauert das bei mir inzwischen ungelogen mehr als 15 Minuten).

Vorab war aber Planung bis ins letzte Detail angesagt:

Alle Akkus (Fahrrad, Actions-Cams, Handy, Navi, Drohne) waren am Vorabend nochmals komplett geladen worden, die Route hatte ich nochmals modifiziert, um im Dunklen Wildschweinen im Grunewald aus dem Weg zu gehen (kein Scherz - das Erlebnis hatte ich schon zwei Mal in Berlin und brauche es nicht nochmals), zwei belegte Brötchen und ausreichend Getränke waren besorgt und alles gut verstaut, die Motivation war bis zum Anschlag hoch gefahren, der Fitnesslevel am Optimimum (naja, jetzt übertreibe ich es wohl etwas :-)) und das Wetter tausend Mal gecheckt, was da auf mich zu kommen würde (erst gegen Abend sollte es etwas regnen)... was für ein Aufwand!

Was hatte ich von der misslungenen Generalprobe gelernt? Ohne Zeitdruck die Tour anzugehen!


Aber ohne echte Planung kann man so eine Tour auch nicht fahren. Also: Wie sah meine Hochrechnung für den heutigen Tag aus? Einfach früh genug starten, damit es nach hinten raus zeitlich nicht zu eng wird :-).


Und mit "früh" meine ich früh. Denn selbst wenn ich mit einem Schnitt von 20 km/h ohne Pause durchgefahren wäre (was die Berliner Mauertour zuvor noch gezeigt hat, dass dies aus unterschiedlichen Gründen vollkommen unrealistisch ist), dann wäre ich bei 200 km 10 Stunden unterwegs gewesen. Eine Tour-Dauer von 14-15h erschien mir da doch deutlich näher an der Wahrheit.

Sonnenaufgang war um 05:35 Uhr :-) ...

- so weit so gut, wenn man denn in der Stadt fährt, wo überall Laternen stehen ...

- so weit so gut, wenn man nicht direkt in der Stadt fährt und der Weg breit und asphaltiert ist ...

- aber: so weit nicht so gut, wenn man meint am Teltowkanal einen Trail fahren zu müssen - es war vermutlich wieder so was wie ein Wanderweg :-( - der eng und ziemlich verwuchert ist und der durch den Starkregen vom Vorabend gut durchtränkt war.

Soviel also mal wieder zu meiner Top Planung :-). Und der Abschnitt zog sich ... kurz mal Augen zu und durch, half da leider nicht, aber das weiß man (ich zumindest) ja in diesem Augenblick nicht.


Also: einfach mehrfach und lange "Augen zu und durch" :-) und irgendwann hatte ich es dann geschafft. Aber ganz ehrlich: ich habe mich in diesem Augenblock schon gefragt, warum ich das gerade mache, anstatt schön im Hotelbett zu liegen und vom leckeren Frühstück zu träumen.


Aber dann gibt es auch wieder diese Augenblicke, in denen man dafür belohnt wird, den inneren Schweinehund zu überwinden und so einen Quatsch anzustellen. Und dieser Augenblick kam, als der Weg mal zwischendurch in einen kleinen offenen Abschnitt am Kanal mündete und der Blick auf den Kanal - im Nebel bei Mondlicht eingehüllt - frei war :-).

Und dann kamen endlich auch Streckenabschnitte, die sich wie von selbst fuhren :-). Mein Plan war es, noch im Dunkeln gut Strecke bis auf Höhe Potsdam hinter sich zu bringen und mal von der Strecke am Teltow-Kanal entlang abgesehen, ging das auch ziemlich gut auf.


Erster kurzer Frühstucks-Stop war nach 50 Kilometern in Werder. Da hatte ich bereits die Berliner Ortsteile Dahlem und  Lichterfelde hinter mir und hatte die Brandenburgischen Städte/Gemeinden Teltow, Kleinmachnow, Babelsberg, Potsdam, Schwielowsee durchquert.

Weiter gen Norden zurück nach Berlin ging es entlang dem Großer Zernsee, der Wublitz, dem Schlänitzsee und Krampnitzsee an die Havel bis in den südlichsten Berliner Ortsteil Kladow, bei dem dann auch das zweite Brötchen  vertilgt wurde. Da war so gegen 9 Uhr und die Stimmung top. Hatte ich doch bereits 85 km geschafft und der Tag eigentlich erst - zumindest für den einen oder anderen außer mir - gerade erst begonnen :-).


Ich war regelrecht euphorisiert, war ich doch wirklich schon von dem langen Bogen gen Süden zurück und mein großes Ziel, erstmalig über 200 km an einem Tag zu fahren, ein gewaltiges Stück näher gekommen.

Nun war ich auch wieder zurück in einer Umgebung, in der ich viel Zeit in meiner Jugend verbracht hatte. Von Kladow ging es über Gatow an der Havel entlang gen Norden bis nach Spandau. Und ich hätte das Drehbuch selbst nicht besser schreiben können: Kilometer 100 und ich stand vor dem Berliner Olympiastadion, wo ich früher 10 Minuten fußläufig lange Zeit gewohnt hatte. Das war echt perfektes Timing :-).


Spielstätte eh und jeh von Hertha BSC, aber auch mein persönlicher Schauplatz vor über 30 Jahren, als ich im dazugehörigen Freibad mal vom 10 Meter Turm gesprungen bin.

Weiter ging es dann durch Westend zum nächsten Schauplatz meiner Vergangenheit: dem Teufelsberg. Entstanden mit 12 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt. Schauplatz von Klein-Carsten als er noch Drachen steigen ließ und zum rodeln auch die Todesbahn runterschoss.


Aber auch ehemaliger Standort der Amerikaner mit einem Ohr gen Osten: die Abhörstation auf dem Teufelsberg.

Wie ihr im Video sehen könnt, ist der Bereich auch heute noch gesichert, wobei dies inzwischen wohl mehr vor Vandalierern gedacht ist ... vieles ist dort leider schon ziemlich kaputt gegangen und mit Graffiti besprüht.


Runter ging es dann den Teufelsberg und ab durch den Grunewald auf die etwas über 10 km lange kurvenreiche Havelchaussee, auf der ich mir hinter dem Grunewaldturm ein persönliches Rennen mit einem Rennradfahrer geleistet habe, den ich am letzten Anstieg noch abfangen konnte :-).


Klar: so was gehört zu einer 200 km Tour natürlich auch dazu :-) !

Danach wollte ich dann aber nun wirklich in den gemütlicheren Teil der Tour einsteigen und fuhr entlang des Schlachtensee, der Krummen Lanke und dem Grunewaldsee, die alle drei östlich der Avus, aber noch im Grunewald liegen.


Ich weiß nicht, ob meine Eindrücke sich so verallgemeinern lassen, aber während man auf der Havelchaussee jeder Menge Rennradfahrer begegnete, so waren es am Schlachtensee und an der Krummen Lanke Jogger und Schwimmer und am Grunewaldsee hat jeder der mir entgegenkam (und das waren nicht wenige) mindestens einen Hund ausgeführt.

So langsam schmolz nun auch die Leistung meiner beiden Akkus dahin, aber vorher war ich selbst an der Reihe aufzutanken. Parallel zum Kudamm gelegen, gönnte ich mir beim Italiener gegen 13:00 Uhr erstmal beim Italiener für eine Stunde eine Pause und ein paar Kohlenhydrate.


Na gut: und auch was kaltes Flüssiges :-).

Gut gestärkt - allerdings noch ohne Nachspeise ! - begann dann der Sightseeing Part ... und ich bin an so vielen Sehenswürdigkeiten vorbei gekommen, dass es mir echt schwer fällt, sie alle aufzuzählen.


Zu denen ich Fotos gemacht habe (weitere sind im Video), mache ich das mal, verlinke aber nur ohne Beschreibung, da dies schon viele andere vor mir viel besser beschrieben haben, als ich es könnte ... also:

Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche

Reste der Berliner Mauer

So ließe sich die Liste noch eine Weile fortsetzen, aber a propos Akkus: erstmalig kam nach 150 km (da waren dann beide komplett ausgelutscht) mein neuer dritter 500 wh zum Einsatz. Das musste nun einfach wirklich reichen :-).


Und wer eben gut zwischen den Zeilen gelesen hat, ahnt, dass mein eigenes persönliches Highlight noch kam.


Und zwar hier:

Die Cookie Dough Bar in der Kollwitzstraße 56.


Nein, hier gibt es keine Torte. Viel besser: Es gibt hier Kuchenteig zum naschen :-)


Und zwar so viel man will und kann. Herz was willst du mehr :-)

Blieben noch etwas über 30 km zu fahren, bis die magische Grenze von 200 km erreicht war. Um 19:00 Uhr hatte ich es endlich geschafft und nach einer ausgiebigen Dusche habe ich die Tour bei einer Fassbrause und einem Büffel-Mozzarella im Biergarten Luise gebührend gefeiert (den ich schon zu meinen Uni-Zeiten gerne besucht hatte).

204 km auf dem Rad lagen hinter mir. Insgesamt war ich 15,5h unterwegs. Davon effektiv auf dem Rad 12,5h. Die etwas über 800 Höhenmeter sind bei der langen Strecke kaum aufgefallen, aber die vielen tollen Sehenswürdigkeiten und die schönen Eindrücke speziell am frühen Morgen sind in Erinnerung geblieben.


Na und klar: der Kuchenteig zum naschen :-) ... wo bekommt man das schon außer in Berlin?


Rundherum: ich bin mit mir ganz zufrieden gewesen :-)


Wie es mir nach dieser langen Tour ging?

Super! Ich hatte eigentlich mindestens mit dem einen oder anderen Wehwechen gerechnet, aber nichts.


Ob ich nochmal so eine lange Tour fahren werde?

Ich denke schon, aber höchstwahrscheinlich erst wieder nächstes Jahr :-).

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