Oje, was tue ich mich mit der Beschreibung dieser Tour schwer. Ich weiß wie viele von euch das Radfahren um den Bodensee so mögen und deswegen die schönsten Tage im Jahr dort verbringen. Aber ich bin lieber ehrlich zu euch und mir selbst: mir persönlich hat der Abschnitt, den ich gefahren bin, nur bedingt gefallen (und es war eine Empfehlung von Komoot, die ich nicht - wie sonst üblich - abgeändert habe).

Dabei war meine Erwartungshaltung schon nicht besonders hoch, da ich noch im Vorjahr die Strecke von Friedrichshafen bis nach Lindau gefahren war und auch damals das gleiche Fazit für mich gezogen hatte.

Aber beginnen wir mal mit dem Positiven. Was wirklich toll ist, ist, dass man ewig lang ohne Unterbrechungen durch Ampeln und ohne Behinderung durch Autoverkehr auf einem sehr gut ausgebauten Radnetz wirklich sehr sehr lange unterwegs sein kann.

Was ich persönlich dabei sehr schade finde, ist, dass man den Bodensee dabei überwiegend nur aus einer Entfernung von gefühlten 500 Metern oder gar nicht sieht.

Permanent stößt man auf das Hinweisschild "Fußgängerzone - Radfahren nicht erlaubt". Hmmm. Man kann zwar sein Rad in diese Zone hineinschieben und hat dann genau den Blick, den ich mir häufiger gewünscht hätte, aber bin ich zum schieben hier? Nein, zumindest nicht ich. Nach zwei Mal schieben, reicht es mir dann auch damit.

Sehr gut wiederum gefallen tun mir dagegen die kleine Orte am Bodensee, die zum verweilen einladen.

Aber hat man die Ortschaften verlassen, wird man häufig direkt wieder damit konfrontiert, dass man leider nicht direkt am Bodensee mit dem Rad fährt, sondern in "gebührendem" Abstand. Mal sind es Bahngleise, mal Bäume bzw. Büsche, häufig auch Privatgrundstücke oder Campingplätze mit dem Platz in der ersten Reihe. Oder eine Kombination daraus :-).

Ja klar, es gab auch Abschnitte direkt am See an denen ich gefahren bin und den See auch sehen konnte, aber verhältnismäßig, auf die ganze Strecke betrachtet, waren mir persönlich diese schönen Abschnitte einfach zu wenig bzw. zu kurz. Das änderte sich auch nicht hinter Konstanz auf der Schweizer Seite, wo ich nochmals Hoffnung hatte.

Aber wie bereits bewusst so eingeleitet: nur weil mir persönlich mal eine Tour/Gegend nicht so gefällt, die Erwartungshaltung zu hoch war/ich einen schlechten Tag hatte :-) ... deswegen muss euch die Gegend nicht ebenfalls nicht gefallen :-). Es ist doch gut, wenn man mal auch anderer Meinung ist.

Abschließend wurde ich vom Bodensee (böse Zungen könnten behaupten "zu Recht" :-)) von der Fähre bestraft, mit der ich von Romanshorn nach Friedrichshafen übersetzen wollte, um die Tour möglichst schnell zu beenden. Sie fuhr genau in dem Augenblick los, als ich an der Rampe ankam und kam erst nach einer Stunde wieder zurück.

So hatte ich noch ausreichend Zeit mich mit der Tour zu versöhnen und gönnte mir einen großen Eisbecher :-).

Ohne eigentlich nachkarten zu wollen: ich habe zwar wieder einiges an Videomaterial produziert, aber da meine Grundstimmung nicht so positiv war, wie ich das selbst in einem Video von mir erwarte, verzichte ich ausnahmsweise auf die Erstellung und bitte euch um Nachsicht.

In den Videos der beiden nächsten Tage aus meinem Allgäu-Urlaub, werdet ihr mich wieder in einer ganz anderen Grundstimmung sehen; z.B. im tiefen Nebel bei Kälte auf über 2.000 m ü. M. auf der Bieler Höhe. Das war dann wieder ganz meins :-). In diesem Sinne, bis zur nächsten Tour.