Was für ein Gefühls- Auf und Ab auf dieser Tour: von enttäuscht/frustriert, weil mein Rad mal wieder ein technisches Problem hatte, bis hin zu positiv geflashed, weil ich erstmalig von einem Youtube Follower erkannt und angesprochen wurde.

Und dann war da ja noch die Route: Die ersten 65 km und die letzten 30 km waren einfach spitzenmäßig, zwischen Göttingen und Uslar war es dagegen ok.

Aber fangen wir erst einmal ganz von vorne an mit der Idee zur Tour an: Laut Wettervorhersage sollte es einer schöner Sommertag werden und ich hatte den ganzen Tag Zeit für mein Rad und mich :-). Also flugs eine Route geplant mit viel Strecke und ordentlich Höhenmetern und in einer Region, in der ich zuvor noch nicht gefahren war. Das waren meine Auswahl-Kriterien. Für alles andere wollte ich mich wieder überraschen lassen.

Mein Plan war auf Höhe Beverungen zu starten und eine schöne Rundtour über Göttingen mit 130 Kilometern und über 1.000 Höhenmeter zu absolvieren. Dafür hieß es früh aufzustehen, um im Sonnenaufgang um 05:15 Uhr die ersten Fotos/Videos schießen/drehen zu können. Gesagt, getan: um kurz nach 4 war ich startklar und fuhr zunächst eine Stunde mit dem Auto nach Beverungen.

Schweren Herzens trennte ich mich dann irgendwann aber doch von dem tollen Anblick und fuhr die Weser Flussaufwärts auf der rechten Seite. Was im Grunde genommen eine gute Wahl war, da ich weiterhin einen tollen Blick auf die aufgehende Sonne hatte, was jedoch nicht mehr meiner ursprünglichen Planung entsprach. Die war eigentlich so, dass ich auf der anderen Weser Seite aus fahren wollte. Die rechte Weser-Seite war für den Rückweg geplant.

Egal dachte ich zunächst, musste aber feststellen, dass sich der Fehler nicht mehr beheben ließ, da ich viel zu früh für Fähren unterwegs war (die hatte ich aber auch bewusst - nachdem ich zuletzt bei meiner Den Haag Tour um kurz vor 07:00 Uhr vor einer geschlossen gestanden hatte - rausgeplant) und lange keine Brücken in Sicht waren.

Aber dadurch war irgendwie der Wurm drin. Etwas genervt stellte ich im weiteren Verlauf fest, dass ich zu früh bei der Eisdiele Pinke Kuh war und auch zum Mittagessen in Göttingen. Ok, es gibt Schlimmeres. Aber es kam auch schlimmer, aber erst einmal war es wunderschön. Und zwar entlang der Weser. Einfach ein richtig toller Radweg !!!

So kam ich auch an dieser interessanten Fährstelle/Bundeslandgrenze :-) vorbei, bis ich mich dann für die nächsten Kilometer zunächst von der Wesel verabschiedete und der Diemel in den Naturpark Münden folgte.

Wäre ich die Tour wie geplant gefahren (statt rückwärts), wäre ich nun in Uslar gewesen und hätte mir eine Bäckerei gesucht ... und auch definitiv eine gefunden.

Aber im Naturpark Münden? Fehlanzeige. Nichts entlang meiner Route oder für einen kurzen Abstecher geeignet.

Musste also mal wieder ein "Not"-Riegel herhalten, den ich an dieser gemütlichen Stelle irgendwo im nirgendwo zu mir nahm :-).

... aber es half alles nichts. Ich war mindestens drei Stunden zu früh für ein leckeres Eis in Göttingen bei der Pinke Kuh ...

... und auch für ein echtes Mittagessen in Göttingen.

Nur der Asiate im Göttinger Hauptbahnhof meinte es gut mit mir. Das war so um 10:00 Uhr rum. Zeit für eine Reisbox mit Hühnerfleisch :-).

Raus aus Göttingen sank dann meine Stimmung erheblich. Mein Rad machte mir Probleme. Ich habe zwar keine Gänge, aber um es möglichst einfach zu erklären: hätte mein Rad 7 Gänge, dann waren bei mir die schweren Gänge 6 und 7 quasi wie im Leerlauf fahren, anstatt schwer zu treten. Anders formuliert: auf gerader Ebene konnte ich nicht so wie gewohnt in die Pedale treten, sondern schlich nur so dahin. Das war echt frustrierend, wenn da nicht 2 geniale Abfahrten gewesen (bei denen ich das Rad rollen lassen konnte, bei denen ich ganz ordentlich Fahrt drauf bekam :-)

Nach viel plattem Land war ich entsprechend freudig erregt wieder mehr auf und ab fahren zu können und es dauerte nicht mehr lange, da war ich wieder zurück an der Weser und die Stimmung wurde phänomenal gut :-). Was neben dem tollen Radweg an der Weser auch an folgendem lag ....

Beides musste aber noch auf sich warten, denn meine Kellnerin erkundigte sich neugierig nach meinen zwei Puscheln :-). Als ich ihr davon berichtete, das ich Videos von Radtouren drehe und ich gerade erstmalig erkannt worden bin, hatte ich mit ihr eine neue Instagram Followerin gefunden :-).

Das das Bier schön kühl und erfrischend war und die Torte super lecker, ist da dann nur eine positive Randnotiz :-).

Scherz beiseite. Wenn ihr mal in der Gegend seid - auch wenn es wie bei Uwe etwas sehr weiter weg ist - dann schaut doch mal im Kretaliano vorbei. Das Restaurant ist weit über Bodenfelde für seine griechisch-italienische Küche bekannt und geschätzt.

Mein Tour-Fazit? Es war ein richtig toller Tag gewesen, eine Mega-Tour, tolle Leute kennengelernt, eine für mich persönlich ganz besondere Erfahrung gemacht und das Ganze noch bei Traumwetter. Herz was willst du mehr :-). Meine technischen Probleme rückten da komplett in den Hintergrund.

Und was macht man an solch einem Mega-Tag? Was fehlt noch, um es zu einem perfekten Tag zu machen?

Klar, ihr kennt mich ja nun auch schon ein paar Tage ... :-) so etwas muss natürlich gebührend gefeiet werden. Selbstverständlich mit einem leckeren Burger. Und was liegt da näher als zu meinem Lieblingsrestaurant nach Kassel zu fahren und im Timberjacks in Kassel mal wieder einen Death or Glory Burger mit double Beef zu essen :-).